Mikroorganismen reduzieren in industriellen Lackierbetrieben

Business Unit PCH

Trotz größter Sauberkeit können industrielle Lackierbetriebe es nicht komplett verhindern, dass sich in einigen Bereichen ihrer Anlagen mikrobieller Befall bildet. „Man kann jedoch eine Menge tun, um ihn möglichst gering zu halten“, berichtet Uwe Hilsenbek, Leiter F+E und Anwendungstechnik bei Zeller Gmelin.

Generell erschweren ein gleichmäßiger Betrieb der Anlage und möglichst geringe Stillstandszeiten die Ansiedlung von Bakterien. Der Experte empfiehlt, insbesondere auf die Bereiche zu achten, in denen Mikroorganismen wachsen können. Dazu zählen z.B. das Umlaufwasser, die Wände der Systemstanks, der Lackschlamm sowie die Ab- und Umluftaggregate einschließlich der dazu gehörenden Leitungen. Zu seinen Tipps, die mögliche Ansiedlung bereits im Vorfeld zu verhindern, zählt die Vermeidung von
Totleitungen. Nicht genutzte Rohre sollten Industrielackierbetriebe besser zurückbauen. Bei Wasser- und Schlammbehältern empfiehlt es sich, dass sich diese komplett entleeren lassen. Werden sie (gerade nicht) gebraucht, sollten sie idealerweise vollständig leer und trocken sein. Bei Abluftkanälen tragen entsprechende Dimensionierungen und Tropfenabscheider dazu bei, einen mikrobiellen Befall zu verhindern.

„Sedimente stellen den idealen Nährboden für Bakterien dar“, erklärt Hilsenbek. Er weist darauf hin, dass runde Tanks mit Rührwerk sind besser als eckige Tanks, weil es keine Ecken gibt, in denen sich Schlamm sammeln kann. Bei der Nassauswaschung von Overspray empfiehlt er, die Lackkoagulation mit einer entsprechenden Flotation zu verbinden und, wenn es möglich ist, den Einsatz von Koagulierungsmedien mit Metallsalzen, denn: je höher der Salzgehalt, umso niedriger ist das Bakterienwachstum. Eine weitere Maßnahme kann der kontrollierte und regelmäßige Einsatz von Bioziden sein.

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