DropsA (ehemals Bielomatik Schmiertechnik GmbH) hat das neue Multicut Micro SP 51 SE sowie Micro SP 25 SE von Zeller+Gmelin freigegeben. Die Schmierstoffe wurden speziell für den Einsatz in 1- und 2-Kanal-MMS-Systemen entwickelt. Als synthetischer Minimalmengenschmierstoff mit einer hohen Additivierungslage eignet er sich besonders für die Zerspanung von höherfesten Stählen und Aluminium.
DropsA zielt darauf ab, die Leistungsfähigkeit von Produktionsanlagen bei den Kunden zu verbessern und gleichzeitig die Wartungskosten zu reduzieren. Martin Müller, der den Service bei der Dropsa BM Germany GmbH verantwortet, macht die Vorteile der Minimalmengenschmierung deutlich: “MMS ist keine Massenanwendung, jedoch überwiegen häufig die Vorteile: Durch den Einsatz von MMS können wir höhere Standzeiten und Bearbeitungsgeschwindigkeiten erreichen, was nachweislich zu einer Steigerung der Produktivität führt.“ Eine Umstellung auf MMS erfordere jedoch ein gut koordiniertes Projekt, bei dem alle Parteien, vom Maschinenbauer bis hin zu den beteiligten Werkzeug- und Schmierstofflieferanten zusammenarbeiten müssen. So lassen sich laut Martin Müller viele Bearbeitungsprozesse mit Minimalmengenschmierung erfolgreich umsetzen.”
Dauertest bestanden
Fast trocken und läuft dennoch wie geschmiert: Damit die Minimalmengenschmierung reibungslos funktioniert, testet DropsA jeden Schmierstoff auf Systemtauglichkeit. Bodo Maier, Leiter Entwicklung und Konstruktion bei der Dropsa BM Germany GmbH in Frickenhausen, hebt die herausragenden Eigenschaften von Multicut Micro SP 51 SE hervor: “Schneidöle haben recht unterschiedliche Eigenschaften und es lässt sich nicht immer genau vorhersagen, wie sie mit bestimmten Materialkombinationen interagieren. Mit unseren Tests können wir jedoch bestätigen, dass dieses Öl mit unserem MMS-System kompatibel ist.“ Dabei ist es dem Experten für Minimalmengenschmierung wichtig zu unterstreichen, dass sich eine solche Freigabe auf das DropsA-MMS bezieht, also nicht unbedingt für jeden Bearbeitungsfall in der Metallzerspanung geeignet ist. „Im eigentlichen Zerspanungsprozess kommen die unterschiedlichsten Werkzeuge zum Einsatz und auch vielfältige Materialien – jede Legierung reagiert ein wenig anders. Es gibt kein Universalschmieröl, das für alle Prozesse geeignet ist, darauf sollten die Anwender achten“, betont Bodo Maier.
Martin Müller erklärt: “Jeder von uns freigegebene Schmierstoff wird im Vorfeld gründlich auf seine Eigenschaften geprüft. Dafür haben wir zwei Testverfahren entwickelt: einen Dauerlauftest und einen Elastomerverträglichkeitstest. Wir betreiben also das gesamte MMS-System über acht Wochen im Dauerlauf, darüber hinaus prüfen wir kritische Komponenten auf ihre Elastomerverträglichkeit mit dem Schmierstoff. Laufen die Tests erfolgreich, geben wir den Schmierstoff frei.“
Geringe Verneblung und niedrige Verdampfung
Multicut Micro SP 51 SE wurde speziell für den Einsatz im Bereich der Minimalmengenschmierung entwickelt. Ausgesuchte Inhaltsstoffe bewirken eine geringe Vernebelung sowie eine niedrige Verdampfung. „Da DropsA unseren neuen Schmierstoff Multicut Micro SP 51 SE getestet hat, können Anwender bei Bedarf immer auch auf unser Produktmanagement zukommen“, so Thorsten Wechmann, Strategic Business Unit Manager bei dem Eislinger Schmierstoffhersteller. So sind beispielsweise die Produkte Multicut Micro SP 25 SE in einer geringeren Viskosität für 1- und 2-Kanal-Systeme sowie Multicut Micro A 20 für 1-Kanal-Systeme erhältlich.
5 Fragen an Bodo Maier, Leiter Entwicklung und Konstruktion bei der DropsA BM Germany GmbH
Herr Maier, welche Vorteile bietet die Minimalmengenschmierung (MMS)?
Maier: Durch den Einsatz von MMS können wir höhere Standzeiten und Bearbeitungsgeschwindigkeiten erreichen, was nachweislich zu einer Steigerung der Produktivität führt. Durch MMS entstehen weniger Verunreinigungen und trockene Späne, die einfacher wiederverwertet werden können
Welche Ziele sollten dabei erreicht werden?
Maier: Bei der MMS müssen im Wesentlichen drei Dinge erfüllt werden: Das Schmieren, das Kühlen und der Abtransport der Späne aus dem Zerspanungsprozess. Durch die gezielte Schmierung können wir beim Zerspanen nahe an die Schneidkante herankommen, die Reibung reduzieren und die Prozesswärme gering halten. Der Schmierstoff erfüllt seine eigentliche Aufgabe zum Schmieren des Bearbeitungsprozesses. Die eingesetzte Druckluft transportiert den Schmierstoff an die Bearbeitungsstelle, dient zur Kühlung und befördert die Späne aus dem Bearbeitungsbereich.
Schneidöle können mit bestimmten Materialien recht unterschiedlich reagieren. Wie hat DropsA das getestet?
Maier: Um die Verträglichkeit des Schneidöls von Zeller+Gmelin mit unseren Systemkomponenten sicherzustellen, haben wir umfangreiche Tests durchgeführt. Am Ende konnten wir nachweisen, dass dieses Öl die getesteten Komponenten nicht negativ beeinflusst.
Wie findet der MMS-Anwender das passende Schneidöl für seine Bearbeitung?
Maier: Die Auswahl des geeigneten Schmierstoffs obliegt letztlich dem Anwender auf Basis unserer Freigabeliste, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ölherstellern entwickelt wurde. Bei der MMS ist es wichtig, dass das gesamte System gut auf den Bearbeitungsprozess abgestimmt ist. Durch die optimale Einstellung aller Parameter und Werkzeuge können neue und bestehende Prozesse mit MMS erfolgreich realisiert werden. Zusätzlich in den meisten Fällen die Schnittwerte und Standzeiten der Werkzeuge erhöht werden.
Wie läuft die übergreifende Zusammenarbeit in Bezug auf MMS?
Maier: Wir verkaufen zwar die MMS-Geräte, aber wir wollen mit allen Beteiligten sprechen, einschließlich Maschinen-, Werkzeug- und Schmierstofflieferanten. Es geht um den gesamten Prozess, daher beraten wir unsere Anwender und Kunden über den Einsatz von MMS hinaus. Wir stoßen in der Regel dabei auf zwei Arten von Kunden: Anwender haben bereits Erfahrung im Einsatz von Schmierstoffen mit MMS, oder sie verfügen über wenig bis gar keine Erfahrung und wenden sich an uns, um Empfehlungen für den passenden Schmierstoff für ihren Prozess zu erhalten.